Nachsorgetreffen der Verletzten –
Treffen der Betroffenen vom Breitscheidplatz
Der WEISSE RING Berlin und die Stiftung Katastrophen Nachsorge haben am vergangenen Wochenende in Berlin ein Verletzten-Treffen der Betroffenen vom Breitscheidplatz durchgeführt und damit ihre gemeinsame enge künftige kooperative Zusammenarbeit begründet.
Selbst 26 Monate nach dem Tatgeschehen am Breitscheidplatz haben sich zu dem Gesprächswochenende rd. 40 Betroffene angemeldet und eine weitere Zahl, die dieses Mal terminlich verhindert war, hat bereits jetzt ihr Interesse für spätere Termine bekundet. Das Bedürfnis, eine Schicksalsgemeinschaft zu bilden und in dieser Gemeinschaft professionelle Unterstützung zu erfahren, ist ein wesentliches Merkmal der Stiftung Katastrophen Nachsorge.
Die Katastrophen Nachsorge mit ihrer Stifterin Sybille Jatzko macht seit der Betreuung der Opfer der Flugtagkatastrophe von Ramstein 1988 die Erfahrung, dass Menschen mit einem gemeinsamen Schicksal eine große Ressource miteinander teilen können: das Verständnis füreinander, z.T. sogar ohne Worte.
Darauf baut Sybille Jatzko als Gesprächstherapeutin mit einem professionellen Team auf. Sie erfahren die Bedürfnisse der Betroffenen, die sich frei äußern und ihre Schwerpunkte selbst setzen können. Die Opfer werden in Ihrer Vielfältigkeit gehört und unterstützt. Das Ziel ist immer, das Erlebte zu verarbeiten.
Für den zweiten Tag hatte der WEISSE RING Berlin verschiedene Gäste eingeladen, um noch offene Fragen der Betroffenen beantworten zu können: Birgid Hollatz als Vertreterin des Landesamtes für Gesundheit und Soziales, Steffen Glaubitz von der Berliner Unfallkasse und Sven Kurenbach vom Bundeskriminalamt standen den Betroffenen zur Verfügung.
Der Friedrichstadt-Palast hatte mit seiner Initiative „KartengegenTaten“ für den ersten Abend Freikarten für die Betroffenen zur Verfügung gestellt. Eine sehr schöne Geste, dass auch gesamtgesellschaftlich an die Opfer des Terroranschlages gedacht wird. Sabine Hartwig, die Landesvorsitzende des WEISSEN RINGES in Berlin, bedankte sich ausdrücklich dafür.
Die Betroffenen wünschten sich am Schluss der Veranstaltung eine Weiterführung von Angehörigentreffen und bekundeten teilweise auch das Interesse, untereinander in Verbindung zu bleiben etc.